Löschfahrzeug LF 16 TS
Technische Daten
Baujahr: | 1960 |
Bezeichnung: | LF 16 TS |
Typ: | Ford F 600 E |
Herstellung: | Firma Bachert |
Ausbau: | Bad Friedrichshal |
Lieferant: | Jean Cames - Ettelbruck |
Einweihung: | 25.01.1961 |
Ausserdienststellung: | 2000 |
Motor: | 6 Zyl. 130 PS Benzin |
Gesamtmasse: | 8.850 kg |
Das Fahrzeug Typ F600 E, Baujahr 1960, wurde durch die Grand Garage Paul Wengler aus Ettelbrück angeliefert. Der Ford gehört zur dritten Generation der F-Series des US-Autobauers, diese war 1957 aufgelegt worden und wurde unverändert bis 1960 einschließlich in den USA gebaut.
Das LF 16 TS (Löschfahrzeug - Tragkraftspritze) des Feuerwehrvereins ist mit einem Reihensechszylinder-Benzinmotor, der 139 PS SAE leistet, bestückt und wurde am 8. Februar 1960 angemeldet. Die Karosserie des Ford Typ F 600 E bestand bei seiner Anlieferung lediglich aus der Motorhaube, zum weiteren Aufbau musste das Fahrzeug zur Bachert Feuerwehrgerätefabrik in Bad Friedrichshall-Kochendorf gefahren werden. Als Sitzgelegenheit hatte man in der ortsansässigen Ford-Vertretung eine Bank mit einer Rücklehne aus einer Holzkiste gezimmert, eine Decke war zur Sitzpolsterung bestimmt. Der Komplettaufbau des Fahrzeugs, gefertigt aus Stahl, erfolgte gemäß dem Lastenheft. Die Doppelkabine bot elf Mann inklusive Fahrer Platz, allerdings war der Komfort der Mannschaft bescheiden, diese musste sich mit Holzbänken begnügen.
Neben der üblichen Ausrüstung eines Löschfahrzeugs führte der Ford eine Tragkraftspritzt TS 8/8 mit VW Industrie Motor mit sich, die 1.00 Liter / Minute leistete. Eine Bachert-Vorbaupumpe FPV 8/8, die über eine Gelenkwelle vom Fahrzeugmotor angetrieben wird und 2.000 Liter / Minute leiste, wurde angeblockt. Die feierliche Einweihung des Fahrzeugs sowie ein offizieller Probelauf an den Ufern der Alzette erfolgten am 25. Januar 1961.
Im Laufe der Jahre erwies sich allerdings die Vorbaupumpe als Achillesferse für den Motor, dieser wurde zu sehr belastet. Da die Nockenwelle des Benziners nur einmal gelagert ist, ging diese mehrmals zu Bruch, der Motor musste jedes Mal geöffnet und überholt werden. Mitte der achtziger Jahre waren allerdings weder Neuteile noch ein Austauschmotor mehr im Handel aufzutreiben. Nach intensiver Suche wurde man im Nachlass des ehemaligen Ettelbrücker Taxiunternehmers Ed. Goegebeur fündig. Dieser hatte in den sechziger Jahren einen Ford Fairlane gefahren, dessen Motor baugleich mit dem des Feuerwehr-LKWs war. Ein Motorblock und Kolben wurden bei einem Sammler in Tuntange aufgetrieben, weitere Teile konnten bei einem Schrotthändler in Walferdingen beschafft werden. All diese Teile wurden im Ateliers Georges in Luxemburg-Stadt zu einem „neuen“ Motor verbaut. Das fertige Aggregat wurde dann in den Werkstätten der Ettelbrücker Gemeindeverwaltung, die in jenen Jahren verantwortlich war für den Unterhalt der Feuerwehrfahrzeuge, eingebaut. Der Ford konnte wieder seinen Dienst antreten, allerdings war er durch die Neuanschaffung eines Tanklöschfahrzeugs der Marke MAN im Jahre 1972 schon seit Längerem ins zweite Glied getreten. Seinen letzten Einsatz fuhr er 1999 und wurde dann aus dem offiziellen Arbeitsdienst ausgemustert.
Es folgte eine komplette Grundüberholung durch die Ettelbrücker Feuerwehr, die ihn weiterhin in ihrem Fuhrpark führt; bei Feiern und Paraden macht er immer noch eine gute Figur.
Besondere Beachtung fanden die modernen synthetischen Schläuche, die kein Trocknen mehr erforderte.
Heute dient er nicht mehr in aktiven Notfällen, sondern dient nach seiner Renovation nur noch als Oldtimerfahrzeug des Feuerwehrvereins.